Freitag, 26. Juli 2013

Original 2. WK: Volksgasmaske VM 40 Männergröße [Auer] (1942)

Bevor ich ein neues Update zur Tante Ju veröffentlichen wollte (das Innenleben ist fast fertig), wollte ich noch einen weiteren Gegenstand aus meiner "Original 2. WK"-Sammlung vorstellen. Es ist eine Volksgasmaske VM 40 in Männergröße. Dieses Exemplar ist aus dem Jahre 1942. Hersteller ist das Unternehmen Auer.


Auf dem Kartondeckel sind die Buchstaben "VM" für Volksgasmaske, sowie ein "M" für Männergröße eingraviert. Darunter steht die Bezeichnung "RL1-39/86", welche für eine schwarze oder grüne Volksgasmaske VM40 im Karton steht. Ganz unten der Satz "Vertrieb gemäß §8 Luftschutzgesetz genehmigt".


Im Karton liegt die Gasmaske in einer Haltevorrichtung, dem Spannteil, zusammen mit der Gebrauchsanweisung und einem roten Hinweiszettel. Rechts unten ist wieder ein "M" eingeprägt. Die Ventilhülle für das Ausatemventil ist leider nicht mehr vorhanden. Auf dem Hinweiszettel ist zu lesen, wie die neue Volksgasmaske mit Gummibändern anzulegen ist.


Die Gebrauchsanweisung enthält eine Beschreibung der einzelnen Bauteile der Gasmaske, Informationen und Vorgehen zum Auswählen, Fertigmachen, Aufsetzen, Dichtprüfung, Absetzen, Reinigen, Verpacken, Pflege und Behandlung, Lagerung, Auswechseln der Klarscheiben, Tragen in Bereitschaft und Tragtasche.


Auf der Klarscheibe kann man von innen lesen, dass sie 1942 hergestellt ist. Ebenso kann man den Hersteller Auer ablesen. Was die letzte fünfstellige Nummer bedeutet weiß ich nicht. Da die Schrift von innen zu lesen ist, ist die Klarscheibe richtig eingesetzt.


Auf der rechten Seite befindet sich der gut leserliche Abnahmestempel des Heereswaffenamtes. Die Nummer WaA 104 steht für das Unternehmen Auer.


Auf dem Anschlussstück ist ebenfalls die Markierung "M" zu sehen. Oben steht die Bezeichnung "RL1-39/86" wie schon auf dem Kartondeckel. Man kann schön den Dichtring und das Einatme-Ventilplättchen mit dem Saugring sehen,


Auf dem Filtereinsatz sind ebenfalls verschiedene Nummern und Bezeichnungen sowie ein Abnahmestempel aufgedruckt bzw. gestempelt. Die Bezeichnung "RL1-38/4" steht für einen Filtereinsatz des Unternehmens Auer.


Die Gasmaske ist trotz ihres Alters noch in einem sehr guten Zustand und passt sich leicht an die Konturen eines Gesichtes an. Da kommt der letzte Satz auf der Gebrauchsanweisung in Hinsicht auf die Pflege zum Tragen:


Donnerstag, 18. Juli 2013

Aktualisierung Sammlerobjekte: Fahrzeug-Verbandkasten der Wehrmacht (1938?)

Wieder stelle ich ein weiteres Objekt aus meiner Sammlung vor: Ein Fahrzeug-Verbandkasten der Wehrmacht. Es ist keine Jahreszahl im Inhaltsverzeichnis abgedruckt. Die ersten Verbandkasten dieser Art mit einem Datum habe ich von 1939 gesehen.


Gestempelt ist der Verbandkasten mit dem WaA 300 Stempel. Nach kurzer Recherche wurde dieser von mehreren Produktionsbetrieben zu unterschiedlichen Zeiten benutzt:

  • Moritz Stecher: Magazintaschen, Sättel (1942)
  • Meinel-Scholer: Zielvisiere für Gewehrgranaten, Leuchtpistolen (?)
  • F. u K. Voegels: Lederwaren (1937)
  • EFG: Besteck (1939)
  • Otto Reichel: Waffentaschen (1939-41; 1943)
  • AEG: Eierhandgranate (1941)
  • F. A. Anker & Sohn: Zubehörkisten (1942)

Lederwaren und Verbandkasten passen nun nicht wirklich zusammen, ebensowenig wie Besteck oder Handgranaten. Deswegen bin ich mir noch unschlüssig, ob die Liste, die ich im Netz gefunden habe, nicht unvollständig ist. Der einzige Betrieb, der dem noch am nächsten kommt ist der zuletzt genannte: F. A. Anker & Sohn aus Jöhstadt in Sachsen. Bisher habe ich noch keine weiterführenden Informationen zu diesem Betrieb im Internet gefunden. Daher bleibt die Herkunft erst einmal ungeklärt.


Neben dem Abnahmestempel befindet sich auch ein Firmenstempel, wie ich meine. Dieser könnte mir bei der Identifizierung weiterhelfen. Leider konnte ich diesen bisher noch nicht zuordnen. Der Verbandkasten an sicht scheint eine rote Grundierung unter der grünen Farbe zu haben. Ich meine irgendwann mal gesehen zu haben, dass auch Automobile, z.B. der Kübelwagen eine rote Grundierung vor dem endgültigen Aufbringen der Farbe erhalten haben. Ob das mit der Tatsache zusammen passt, dass es ein Verbandkasten für Fahrzeuge gewesen sein soll, ist noch unklar. Er weist nur sehr wenige Roststellen auf.


Im Inneren ist er mit Holz verkleidet, das mit Nieten am Metall befestigt ist. Der Tragegriff und die Kistenverschlüsse sind sorgsam ausgespart. Zusätzlich ist er in zwei unterschiedlich große Fächer unterteilt. Wofür genau die Unterteilung vorhanden ist weiß ich nicht.


Im Inhaltsverzeichnis wird das Inventar aufgeführt und Hinweise sowie Tipps zum Verarzten von Wunden gegeben.


Die Scharniere und Verschlüsse funktionieren problemlos. Ein weiteres Zeichen für das ältere Produktionsdatum ist die Frakturschrift. Diese wurde oft bei offiziellen Dokumenten verwendet. Später hingegen wurde die gebrochene Schriftart durch Antiqua ersetzt. In neueren Verbandkästen ist deshalb ein "lesbareres" Inhaltsverzeichnis zu finden.

Sonntag, 7. Juli 2013

Tante Ju - Die Recherche

Nach Abschluss des Königtigers habe ich mich an mein nächstes Projekt gewagt. Die Junkers Ju 52/3m. Dazu hatte ich im Internet wie berichtet Abziehbilder der Olympia-Maschine von 1936 gefunden.


Nun hatte ich den Bausatz ausgepackt und habe mich an die ersten Teile gewagt. Musste aber schnell feststellen, dass es verschiedene Versionen dieses Modells gegeben hat. Hätte ich eigentlich erahnen können. Also habe ich meine Arbeiten erst einmal unterbrochen und mich wieder in die unendlichen Weiten des Netzes begeben um weitere Informationen zu bekommen.


Als erstes fing ich damit an gezielt nach Bildern der Olympia-Maschine von 1936 zu suchen, musste aber feststellen, dass diese sehr schwer zu finden waren. Nach einer Weile hatte ich dann mein erstes Ergebnis. Eine Gruppe Ju 52/3m auf dem Berliner Flughafen Tempelhof. Darunter auch die Olympia-Version.

Urheberrecht unbekannt. Dient lediglich der Recherche.

Kurze Zeit später wurde ich wieder fündig. Dieses Mal fand ich eine Backbord-Nahaufnahme der Olympia-Maschine. Mit dieser Nahaufnahme konnte ich schon viel anfangen und verifizieren, welche Teile angebaut werden sollten und welche nicht.

Urheberrecht unbekannt. Dient lediglich der Recherche.
Wenig später fand ich dasselbe Geschwader Ju 52/3m auf Berlin Tempelhof aus einer anderen Perspektive. Leider kann man auf diesem Foto nicht viel erkennen, weswegen es für meine Recherche nicht in Frage kommt.
Zu guter Letzt habe ich noch ein Bild einer Ju 52/3m dieses Typs in Farbe gefunden. Dieses Foto werde ich als Anhaltspunkt für die Farbgebung benutzen. Die Farben sind in der Anleitung zwar vorgegeben, weichen ab und zu aber vom Original ab.

Urheberrecht unbekannt. Dient lediglich der Recherche.

Nachdem ich genügend Bilder gefunden hatte - mehr gab die google Bildersuche auch nicht mehr her - machte ich mich daran etwas mehr über die Geschichte der Ju 52 an sich zu erfahren (Wikipedia lässt grüßen).

Die dreimotorige Ju 52/3m ging aus der einmotorigen Frachtmaschine hervor. Ursprünglich sollte die dreimotorige Version nicht gebaut werden. Die Ju 52/1m wurde 1930 entwickelt um Gebiete mit unterentwickelter Infrastruktur zu versorgen. Es wurde Wert auf geringen Wartungsaufwand gelegt. Zusätzlich konnte sie ohne große Umstände in ein Kriegsflugzeug umgebaut werden. Zum Beispiel konnte in die Hecktüre ein MG-Stand eingebaut werden und das getrennte Fahrwerk erlaubte die Aufhängung von Bomben. Diese Planungsmaßnahmen machten sich bezahlt, als Junkers 1933 den Auftrag über 430 Behelfsbomber bekam.

Die Zivilmaschine bot Platz für 15 Passagiere sowie zwei Notsitze. Mit den patentierten Junkers-Doppelflügeln, welche auf den oberen Bildern gut zu sehen sind, konnte nicht nur Auftrieb gewonnen sondern auch gesteuert werden. Durch den Luftspalt erhöhte sich zwar der Luftwiderstand, erhöhte auf der anderen Seite das Langsamflugverhalten. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Wellblechbeplankung. Insgesamt wurden 4.800 Maschinen dieses Typs hergestellt. Mehr als ein Drittel davon vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Die Ju 52/3m wurde schnell zum zuverlässigsten Standard-Flugzeug der Lufthansa. 1938 wurden etwa 75 % des gesamten Luftverkehrs mit ihr ausgeführt.