Mittwoch, 27. Februar 2013

Der Königstiger - Die Besatzung

Zusätzlich zum großartigen Königstigermodell wollte ich eine komplette Besatzung dazu basteln. Vom russischen Hersteller MiniArt habe ich eine passende komplette Besatzung im Maßstab 1:35 mit Winterkleidung gefunden. Der Zeitraum ist auf Winter '43 bis '45 angegeben. Der dargestellte Panzer ist zwar ein Panzer IV, die Figuren würden aber schon auch auf den Tiger II passen. Dachte ich mir.




Die Passgenauigkeit kommt nicht ganz an den Panzer-Bausatz von Tamiya heran. Die beiliegende Tamiya-Figur passte sehr genau. Beim MiniArt Bausatz musste ich ein paar Ecken und Kanten zurechtstutzen. Im Großen und Ganzen aber bin ich zufrieden damit. Auf der Verpackung sind zwei der Figuren (Kommandant und Funker) mit Kopfhörern dargestellt. Dem Bausatz lag aber nur einer Figur ein Kopfhörer bei. Schade. Ich war noch am überlegen, ob ich die Kopfhörer vom Tamiya-Bausatz verwenden soll.

Um auch hier wieder möglichst realistisch an das Original heranzukommen, werde ich mich am Foto, das ich in meinem ersten Beitrag zum Königstiger gepostet hatte, orientieren.


(aus: Tiger - Die Geschichte einer legendären Waffe 1942 - 1945; Seite 290)



Folgende Namen für die Mannschaft der "314" sind von links nach rechts notiert: Obergefreiter Rötz (Richtschütze), Gefreiter Buhl (Fahrer), Gefreiter Stadlbauer (Ladeschütze), Gefreiter Niemann (Funker), Unteroffizier Jaeckel (Kommandant).

Die Ränge werden eventuell für die Kennzeichnung an den Spezialuniformen wichtig sein. Wahrscheinlich aber nur die des Uffz Jaeckel. Alle anderen erhalten keine Kennzeichnung des Rangs auf ihren Winterklamotten.




Letztendlich habe ich mich doch dazu entschlossen, den Funker mit Kopfhörern darzustellen. Somit haben Kommandant und Funker Kopfhörer. Die restlichen Figuren habe ich nicht weiter bearbeitet. Nach dem Zusammensetzen musste ich lediglich bei einer Figur etwas mit Modelliermasse nachhelfen.

Dienstag, 26. Februar 2013

Der Königstiger - Die Wanne (Teil 2)

Nach dem Wannenunterbau ging es an den Wannenaufbau. Hier waren auch nicht viele Teile anzubauen. Die restlichen vier Fotoätzteile wurden hier angeklebt. Bis auf das Teil für das Wannen-Maschinengewehr waren diese sehr einfach auf den ebenen Flächen anzukleben. Beim eben genannten gabs dann wieder eine Fummelei...





Das Ätzteil für das Wannen-Maschinengewehr war tatzenkreuzartig ausgestanzt. Deshalb konnte man nach dem Ankleben etliche kleine Spalten sehen. Mit Modelliermasse habe ich diese Fugen geschlossen. Nach dem Trocknen wollte ich die überschüssige Modelliermasse wieder abschmirgeln. Vergeblich. Das Zimmerit sieht man trotzdem noch :D
 Das rechte Schutzblech habe ich absichtlich entfernt. Grund hierfür ist ein weiteres Bild, das die "Anneliese" in Wintertarnung in Sarkerestes zeigt:


(aus: Tiger - Die Geschichte einer legendären Waffe 1942 - 1945; Seite 290)

Dort ist auf der rechten Seite ebenfalls kein Schutzblech mehr vorhanden. Dieses Bild liefert aber weitere Spekulationen über das Aussehen der linken Seite des Panzers (siehe unten), zu der es kein offizielles Bild (zumindest keines mit Wintertarnung) gibt.


 

Schon beim Leopard 2 war das Ankleben des feinen Gitters eine Sisyphos-Arbeit. Spaß hats trotzdem irgendwie gemacht. Im Bauplan war eine 1:1 Vorlage der Form für das Lüftungsgitter abgedruckt. Zweimal ausgeschnitten und schon war die Hälfte erledigt.




Nachdem ich beim ersten Lüftungsgitter das Netz mit dem beigelegten doppelten Klebeband befestigt hatte, ließ ich die Arbeit erst einmal ruhen. Am nächsten Tag bemerkte ich, dass die nach unten gebogenen Enden sich wieder gelöst hatten. Also nichts mit Klebeband... Plastikkleber musste wieder her. Dieses Mal mit Plastikkleber versucht und mit einer Pinzette arretiert, ließ ich das Gitter ein paar Minuten fest werden. Siehe da. Es hatte funktioniert. Beim zweiten habe ich das Klebeband dann gleich weggelassen und sofort mit Plastikkleber gearbeitet.




Die Seitenschürzen habe ich auf der rechten Seite überhaupt nicht montiert, auf der linken Seite nur das letzte Stück. Grund hierfür war das Bild, das ich in meinem ersten Beitrag zum Königstiger gepostet hatte und dieses Bild, das ich gefunden habe. Ob das untere Bild wirklich die "314" zeigt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es könnte auch die "334" oder die "313" sein. Ein anderes Bild auf dem die linke Seite der "Anneliese" gezeigt wird, habe ich nirgens gefunden.


(aus: Tiger - Die Geschichte einer legendären Waffe 1942 - 1945; Seite 288)

Auf der einen Seite ist es schade, dass die "Anneliese" keine Seitenschürzen mehr hatte, denn mit Seitenschürzen sieht das Modell doch etwas schöner aus (siehe Königstiger in 1:72). Auf der anderen Seite kommen so die hervorragend detaillierten Ketten besser zum Vorschein :)

Samstag, 23. Februar 2013

Der Königstiger - Die Wanne

Nach einer kleineren Pause gingen die Bastelarbeiten am Königstiger weiter. In den vergangenen zwei Wochen habe ich mich dem Zusammenbau der Wanne gewidmet. Die einzelnen Plastikteile waren sehr passgenau und konnten ohne Nacharbeiten zusammengeklebt werden. Die Fotoätzteile umfassten hier die Front und Rückseite der Wanne.




Viel gab es bei der Wanne nicht, das zusammengebaut werden musste. Nachdem ich die einzelnen Teile für die Radaufhängung für das Fahrwerk und die Antriebs- sowie Spannräder angebracht hatte waren die Fotoätzteile dran. Die Front anzukleben war ein Kinderspiel ;)




Die Rückseite erwies sich als schwieriger. Aber auch hier waren alle Flächen eben, was das Aufkleben erleichterte. Trotzdem waren hier sehr kleine und filigrane Ätzteile dabei. Mit Sekundenkleber und einer spitzen Feile waren die Teile dann schnell am Modell angebracht und in die richtige Position gerückt. Die Löcher für die Befestigung des Wagenhebers (oben im Bild), die Schutzbleche und sonstige technischer Teile habe ich im Nachhinein mit einer dünnen runden Feile durchbohrt. Da das Material der Fotoätzteile sehr weich ist, war das kein Problem.




Nebenher hatte ich mich dem Zusammenbau der Lauf- und Leiträder gewidmet. Da ich mich dazu entschlossen hatte, dass der Königstiger eine Wintertarnung enthielt, habe ich die einzelnen Teile vorab auf einem großen Papierbogen mit Klebeband befestigt und mit weißen Mattlack grundiert, da ich an manche Stellen nach dem Zusammenbauen nicht mehr mit dem Pinsel heran kam. Vor dem Anbringen an die Wanne, werde ich diese noch bemalen und altern, da ich auch dort sonst im Nachhinein nicht mehr mit dem Pinsel hinkommen werde.




Eine große Überraschung war das bewegliche Fahrwerk! (eigentlich heißt es in der Beschreibung ja, dass man die Anleitung vorher sorgfältig durchlesen soll. Hätte ich das getan, hätt ich von dem Fahrwerk wahrscheinlich gewusst...) Zuerst hatte ich mich gefreut, dass die Laufräder nach Anbringen an das Modell später alle beweglichen sein werden, da sie nicht angeklebt werden, sondern mit Naben abschließen, die ein Drehen an der Aufhängung ermöglichen. Doch bei den Kettentrieb- und Kettenspannrädern waren keine Naben dabei und würden sich nicht drehen lassen, so meine Vermutung. Ein genauerer Blick in die Anleitung widerlegte diese Vermutung. Vier schwarze runde Teile aus weichem Kunststoff, die in die vorderen und hinteren Trieb- und Spannräder eingebaut werden mussten, dienen als "Kugellager" (vielleicht kann man sie im oberen Bild erkennen).




Somit war der Großteil der Wanne zusammengesetzt. Wie beim Turm fehlen noch die kleinen Zubehörteile, die in einer anderen Farbe bemalt werden und ein flächiges Lackieren behindern. Den Anbau der Räder an die Wanne erfolgt nach Bemalen und Alterung der Teile, die später durch sie verdeckt werden und somit ein sauberes Bemalen bzw. Altern verhindern.

Montag, 11. Februar 2013

Der Königstiger - Der Porsche-Turm

Nach Abschluss des schweren Panzerspähwagens konnte ich mich getrost dem Bau des Königtigers mit Zimmerit widmen.
Zimmerit war übrigens eine Art Paste, die von Dezember 1943 bis September 1944 eingesetzt wurde. Entwickelt von der Chemische Werke Zimmer AG sollte sie ein Anhaften von magnetischen Minen verhindern. Sie bestand aus Bariumsulfat (40 %), Polyvinylacetat (25 %), Ockerpigment (15 %), Sägemehl (10 %) sowie Zinksulfid (10 %). Mit einer Zahnspachtel aufgetragen entstand das typische Lamellen-Muster. Da Zimmerit jeweils in den Werken aufgespachtelt wurde, ergaben sich unterschiedliche Muster auf unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Als die Gerüchte aufkamen, das Gemisch würde bei Beschuss entflammen, wurden entsprechende Tests durchgeführt, die dieses widerlegten. Trotzdem wurde bis Kriegsende kein Zimmerit mehr verwendet. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass das Trocknen des Zimmerits einige Tage mehr Zeit kostete und aufgrund einer Knappheit an Panzern dieser Zeitverlust nicht akzepiert werden konnte. Nach Kriegsende experimentierten die Briten noch eine Weile mit ähnlichen Pasten. Auf heutigen Panzern werden allerdings keine Pasten dieser Art mehr verwendet. Der Einsatz modernerer Waffen macht die magnetische Haftminde überflüssig.

Aller Anfang ist schwer. In dem Fall gilt dieses Sprichwort nicht. Den Turm zusammenzubauen hatte mir weder beim Leopard 2, noch beim Panther Probleme bereitet. Die ersten Teile wurden ausgeschnitten, entgratet, und zusammengeklebt. Nebenher habe ich immer wieder einen prüfenden Blick auf die Anleitung für die Fotoätzteile geworfen.


Zimmerit Porscheturm


Ich war mir nicht ganz sicher, ob diese vor oder nach dem Zusammensetzen angebracht werden sollten. Zu einem letztendlichen Ergebnis bin ich nicht gekommen. Bei der Notausstiegsluke zum Beispiel mussten die Fotoätzteile vor dem Anbringen aufgeklebt werden. Bisher ließen sich die Fotoätzteile recht gut verarbeiten und waren auch ziemlich passgenau. Hier mussten auch die ersten gebogenen Ätzteile angebracht werden, was wesentlich leichter war, als ich es vermutet hatte.
 



Das erste schwierige Gefriemel gab es bei der für den Porsche-Turm typischen runden Front. Sie war in drei Fotoätzteile getrennt zu bekleben. Dort passten die Teile nicht ganz perfekt zusammen. Das Ergebnis war aber doch passabel. Vermutlich werde ich die offenen Kanten zwischen den einzelnen Fotoätzteilen aber noch mit Spachtelmasse verschließen, um den Eindruck eines einheitlichen Überzugs mit Zimmerit zu erzeugen.




Nach diesen beiden Abschnitten hatte ich gute Erfahrungen mit den Fotoätzteilen gemacht und wagte mich an das schwieriger aussehende Teil für den Kanonenrumpf. Da fing das Gefluche dann an... Das erste Ätzteil, das nicht wirklich passte. Zumindest bin ich der Ansicht, denn es deckt nicht den gesamten Rumpf ab. Zusätzlich quoll der Sekundenkleber an den Seiten heraus und bildete kleine weiße Ränder. Nach diesem unerfreulichen Ergebnis hatte ich genug und ließ die Arbeit bis zum nächsten Tag ruhen.




An manchen Stellen habe ich im Nachhinein mit "green stuff" von Games Workshop nachgeholfen. Das hatte ich vor Jahren für die Bearbeitung der Herr der Ringe-Tabletop Figuren gekauft. Anscheind hält sich das Zeug eine Ewigkeit. Da ich keine Spachtelmasse zur Hand hatte, habe ich einfach das grüne Zeug verwendet. Es ist eine Art Resin, das nach Zusammenkneten der beiden gelben und blauen Hälften aushärtet.

Da ich mir bezüglich der Gestaltung der Figuren für den Panzer noch nicht sicher bin, habe ich die Luken noch nicht befestigt. Dem Bausatz liegt eine detaillierte Kommandanten-Figur bei, die ich sicherlich benutzt hätte. Meine Tendez geht aber eher zu einer kompletten Besatzung in Winteruniform.

Samstag, 9. Februar 2013

Neues Modell - Schwerer Panzerspähwagen

Nachdem es monatelang rumgestanden hatte und ich letztes Jahr vor Weihnachten endlich daran weitergebaut hatte, dachte ich eigentlich ich würde es noch Ende 2012 fertig bekommen. Denkste. Bevor ich aber mit dem Tiger 2 anfangen wollte, wollte ich den Panzerspähwagen ins Regal stellen können.
Bis auf die Radaufhängungen und die kleineren Details war das Modell zwar fertig, doch die Kleinigkeiten verschlangen mehr Zeit als ich gedacht hatte. Letztendlich fehlten noch die Abziehbilder und das Washing.




Ich hatte längere Zeit kein Modell mehr gealtert. Mit einem Filter für "Deutsches Afrikakorps"-Modelle, hauchte ich den Reifen etwas leben ein. Leider waren die Abziehbilder des Roden-Bausatzes zeimlich brüchig. Beim Balkenkreuz musste ich mit schwarzer Farbe und einem feinen Pinsel nachhelfen.





Mit einem dunkleren Washing für DAK-Modelle betonte ich die Rillen und Innenecken des Modells. Mit dem Ergebnis war ich (natürlich nicht) zufrieden... Man beachte den dunklen Fleck unten links. Dennoch sieht das Modell "benutzt" besser aus als farbikneu.



Noch ein paar Fakten zum Fahrzeug:

Den Auftrag für die Produktion erhielt 1943 die Firma Büssing NAG in Braunschweig. Die Stummelkanone (7.5 cm KwK 51 L/24) stammte vom Panzer IV. Ein 7,9 mm MG 42 stand als zusätzliche Bewaffnung zur Verfügung. Für das Hauptgeschütz wurden 50 für das MG 1950 Schuss Munition mitgeführt. Mit 220 PS und einem Gefechtsgewicht von 11.500 kg erreichte das Fahrzeug eine Höchsgeschwindigkeit von 90 km/h auf Straßen. Die Besatzung bestand aus 4 Mann. Im Produktionszeitraum von einem Jahr konnten nur 88 Stück dieser Version fertiggestellt werden. Sie wurden hauptsächlich in der Normandie eingesetzt. Danach wurde die Produktion auf die Version 234/4 umgestellt. Der Spähpanzer "Luchs" der Bundeswehr basiert übrigens unter anderem auf diesem Modell der Wehrmacht.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Der Königstiger - Die Recherche

(Edit vom 26.02.2013: Hab die Originalbilder noch mal neu eingescannt)

Nachdem ich wieder eine Weile an meinem Afrika-Diorama gearbeitet hatte, musste etwas neues her. Ein bisschen im Internet gestöbert und meine Wahl fiel auf einen Königstiger mit Porscheturm von Tamiya. Ende Januar kam er endlich an.




Im Bausatz sind leider keine Einzelgliedketten enthalten (die hatten mir beim Panther viel Spaß bereitet :). Andererseits war das Zusammenkleben der Kunststoff-Ketten beim Leopard 2 recht einfach. Wird hier wohl auch wieder der Fall sein. Zur Befestigung der Kanone ist eine Metallschraube mit Mutter enthalten.

Leider musste ich feststellen, dass kein Zimmerit beim Bausatz dabei war. Da ich mir aber vorgenommen hatte, einen Panzer mit Zimmerit zu bauen, habe ich mir die passenden Fotoätzteile von Eduard dazubestellt.




Auf den ersten Blick machen sie einen super Eindruck. Sie wirken sehr detailliert und sauber ausgeschnitten. Da ich noch nie mit Fotoätzteilen gearbeitet habe, bin ich gespannt wie sie sich verarbeiten lassen und später auf dem Modell wirken.
Als nächstes stellte sich die Frage, welche Version der Abziehbilder ich nehmen sollte. Mit den beiliegenden Versionen konnte ich mich zuerst nicht richtig anfreunden. Zusätzlich stellte sich mir die Frage der Authentizität und so machte ich mich erneut auf die Suche. Bei ebay stoß ich auf verschiedene zusätzliche Versionen, welche mich alle aber nicht wirklich begeisterten. Durch Zufall entdeckte ich dieselben Abziehbilder wie auf dem beiliegenden Decal-Bogen. Die  Turmnummer "314" und der Schriftzug "Anneliese" machten mich dann doch neugierig. Nach kurzer Recherche bei Google hatte ich die ersten Bilder.


(aus: Tiger - Die Geschichte einer legendären Waffe 1942 - 1945; Seite 290)

 
Die Anneliese hatte es also wirklich gegeben. Hier auf dem Bild zu erkennen der Schriftzug auf der Kanone sowie vier der fünf Besatzungsmitglieder.
Um das Modell möglichst detailgetreu, vor allem in Hinsicht auf die Tarnung, zu gestalten, nahm ich mir vor, mehr über ihre Zugehörigkeit herauszufinden. Laut diversen Foren war Anneliese Teil der schweren Panzerabteilung 503. Damit hatte ich den Anfang des Fadens gefunden.
Die s.Pz.Abt. 503 wurde am 16. April 1942 in Neuruppin gebildet. Im Dezember desselben Jahres bestand sie aus zwanzig Tiger I sowie 31 Panzer III Ausf. N. Anfang 1943 wurde die Abteilung an die Ostfront verlegt und auf drei Kompanien verstärkt. Im Sommer 1943, vor der Teilnahme am Unternehmen Zitadelle, zählte die Abteilung 45 Tiger I. Alle Panzer III waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgegeben worden. Innerhalb eines Monats zerstörte die Abteilung 385 Panzer, vier Sturmgeschütze und 265 Panzerabwehrkanonen. Die eigenen Verluste beliefen sich auf sieben Panzer. Bei der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski verlor die Abteilung 56 von 63 Tiger I, die übrig gebliebenen wurden an die s.Pz.Abt. 509 abgegeben. Die s.Pz.Abt. 503 wurde mit 33 Tiger I und zwölf Tiger II neu ausgerüstet und nach Frankreich verlegt. Große Teile wurden in Paris vernichtet. Nur zwei Tiger II können gerettet werden. Vor der Verlegung nach Budapest 1944 aber mit weiteren 45 Tiger II ausgerüstet. Ende 1944 wurde die Abteilung in s.Pz.Abt. Feldherrnhalle umbenannt. Im April 1945 erfolgte der Rückzug nach Österreich und im Mai schließlich der Rückzug nach Böhmen.


(aus: Tiger - Die Geschichte einer legendären Waffe 1942 - 1945; Seite 290)


Die Geschichte der Anneliese begann vermutlich vor der Verlegung der s.Pz.Abt. 503 in die Normandie. Grund zu der Annahme bietet der Porscheturm, der nur bei den ersten fünfzig Tiger II verbaut wurde. Das heißt, als sie ausgeliefert wurde, besaß sie eine dunkelgelbe Lackierung sowie einen Buntfarben-Tarnanstrich, wie er in der Normandie verwendet wurde.

Während Reparaturen in der Normandie erhielt sie die zusätzlichen Kettenglieder an den Turmseiten. Sie war höchstwahrscheinlich einer der zwei Tiger II, die aus der Normandie gerettet werden konnten. Nach der Verlegung an die Ostfront nach Ungarn, erhielt sie einen weißen Tarnanstrich. Ihre Reise endete schließlich in der Ortschaft Sárkeresztes, wo sie mit Motor- und Fahrwerkschaden liegen blieb (siehe Bild oben) und später den Russen in die Hände fiel.