Donnerstag, 18. Juli 2013

Aktualisierung Sammlerobjekte: Fahrzeug-Verbandkasten der Wehrmacht (1938?)

Wieder stelle ich ein weiteres Objekt aus meiner Sammlung vor: Ein Fahrzeug-Verbandkasten der Wehrmacht. Es ist keine Jahreszahl im Inhaltsverzeichnis abgedruckt. Die ersten Verbandkasten dieser Art mit einem Datum habe ich von 1939 gesehen.


Gestempelt ist der Verbandkasten mit dem WaA 300 Stempel. Nach kurzer Recherche wurde dieser von mehreren Produktionsbetrieben zu unterschiedlichen Zeiten benutzt:

  • Moritz Stecher: Magazintaschen, Sättel (1942)
  • Meinel-Scholer: Zielvisiere für Gewehrgranaten, Leuchtpistolen (?)
  • F. u K. Voegels: Lederwaren (1937)
  • EFG: Besteck (1939)
  • Otto Reichel: Waffentaschen (1939-41; 1943)
  • AEG: Eierhandgranate (1941)
  • F. A. Anker & Sohn: Zubehörkisten (1942)

Lederwaren und Verbandkasten passen nun nicht wirklich zusammen, ebensowenig wie Besteck oder Handgranaten. Deswegen bin ich mir noch unschlüssig, ob die Liste, die ich im Netz gefunden habe, nicht unvollständig ist. Der einzige Betrieb, der dem noch am nächsten kommt ist der zuletzt genannte: F. A. Anker & Sohn aus Jöhstadt in Sachsen. Bisher habe ich noch keine weiterführenden Informationen zu diesem Betrieb im Internet gefunden. Daher bleibt die Herkunft erst einmal ungeklärt.


Neben dem Abnahmestempel befindet sich auch ein Firmenstempel, wie ich meine. Dieser könnte mir bei der Identifizierung weiterhelfen. Leider konnte ich diesen bisher noch nicht zuordnen. Der Verbandkasten an sicht scheint eine rote Grundierung unter der grünen Farbe zu haben. Ich meine irgendwann mal gesehen zu haben, dass auch Automobile, z.B. der Kübelwagen eine rote Grundierung vor dem endgültigen Aufbringen der Farbe erhalten haben. Ob das mit der Tatsache zusammen passt, dass es ein Verbandkasten für Fahrzeuge gewesen sein soll, ist noch unklar. Er weist nur sehr wenige Roststellen auf.


Im Inneren ist er mit Holz verkleidet, das mit Nieten am Metall befestigt ist. Der Tragegriff und die Kistenverschlüsse sind sorgsam ausgespart. Zusätzlich ist er in zwei unterschiedlich große Fächer unterteilt. Wofür genau die Unterteilung vorhanden ist weiß ich nicht.


Im Inhaltsverzeichnis wird das Inventar aufgeführt und Hinweise sowie Tipps zum Verarzten von Wunden gegeben.


Die Scharniere und Verschlüsse funktionieren problemlos. Ein weiteres Zeichen für das ältere Produktionsdatum ist die Frakturschrift. Diese wurde oft bei offiziellen Dokumenten verwendet. Später hingegen wurde die gebrochene Schriftart durch Antiqua ersetzt. In neueren Verbandkästen ist deshalb ein "lesbareres" Inhaltsverzeichnis zu finden.

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