Freitag, 27. Dezember 2013

Tante Ju - Baufortschritt

Im letzten Beitrag zur Tante Ju war ich an der Stelle stehen geblieben, an der ich mir überlegt hatte, ob ich Maskierfolie für die Fenster kaufen soll oder nicht. Im ersten Beitrag zum Flakpanzer Gepard habe ich dann erwähnt, dass ich die Maskierfolie bereits bestellt habe. Mittlerweile ist die Maskierfolie angekommen.


Eduard stellt also nicht nur Fotoätzteile sondern auch Maskierfolie her. Mit dabei war auch eine Anleitung auf einer DIN A4 Seite, welche Teile wo aufgeklebt werden müssen. Es werden nicht alle Teile benötigt, vermutlich gibt es mehrere Versionen, die diese Maskierfolie abdecken soll.


Nach kurzem Einarbeiten in die Anleitung war schnell klar welche Teile wo aufgeklebt werden müssen. Die vorgeschnittenen Teile konnten einfach vom Träger entfernt werden. Aussehen und Konsistenz haben mich an Kreppband erinnert. Die Teile haben einen festen Halt auf den Klarsichtteilen lassen sich trotzdem leicht wieder abziehen, um ihre Position zu korrigieren. 


Nachdem alle Teile aufgeklebt waren habe ich den Rumpf erneut aluminiumfarben grundiert. Danach habe ich mit den mattschwarzen Markierungen begonnen. Zuerst an der Schnauze und der Pilotenkanzel anschließend auf den Flügeln.


Gemäß Anleitung habe ich einen schwarzen Streifen direkt am Flügelansatz angemalt und den zweiten Streifen an den Motoren maßstäblich aus den Plänen auf den Flügel übertragen. Den zu bemalenden Bereich habe ich mit Tesafilm angeklebt, bemalt, den Tesa abgezogen, und die unsauberen Kanten nachträglich noch einmal sauber nachgezogen.
Nach einem Blick auf die Originalbilder habe ich allerdings festgestellt, dass bei der Maschine mit der Kennung "D-A QIT" der Schwarze Streifen am Motor wesentlich breiter ist als in der Anleitung beschrieben. Aus diesem Grund habe ich den Streifen kurzerhand verbreitert und die andere Seite ebenfalls mit dieser Breite angemalt.


Bei einem zweiten Blick auf die Originalbilder war ich mir auf einmal nicht mehr sicher, ob der Breite Streifen bei allen Maschinen so vorhanden war, oder ob er bei der Olympia-Maschine doch schmal ist. Kurzerhand habe ich zum Vergleich mit dem einzig brauchbaren Originalbild ein Vergleichsbild erstellt. Ich habe versucht mein Modell im selben Winkel zu fotografieren um ein Fotoaufmaß zu erstellen.


Auf dem Bild kann man den Unterschied sehen. Oben mein Modell mit den breiter gemachten Streifen auf dem Flügel. Unten das Originalbild. Die Fläche zwischen den beiden schwarzen Streifen erscheint unten etwas größer als bei meinem Modell. Allerdings glaube ich nicht, dass der Streifen so dünn war wie in der Anleitung von Italeri eingezeichnet. Daher gehe ich davon aus, dass es irgendwo zwischendrin liegt. Um die "historische Korrektheit" zu erhalten, wäre der nächste Schritt, den breiten schwarzen Streifen wieder zu verschmälern. Zumindest etwas.

Danach werden die nächsten Schritte das Anbringen der Motoren und das Abfriemeln der Maskierfolien sein. Ich bin schon gespannt, wie das Ergebnis aussieht. Das Aufbringen der Abziehbilder auf Rumpf und Flügel, sowie zum Schluss die Abziehbilder auf der Heckflosse. Ob ich dort die mitgelieferten Abziehbilder von Peddinghaus Decals benutze oder die rote Fläche mit Farbe grundiere und nur den weißen Kreis mit Hakenkreuz verwende muss ich mir noch überlegen...

Freitag, 22. November 2013

Original 2. WK: Volksgasmaske VM 40 Kindergröße [Dräger] (1940)

Dieses Mal als Ergänzung zur letzten Volksgasmaske in Männergröße stelle ich euch die Kindergröße vor. Es ist auch wie das letzte Exemplar eine VM 40. Dieses Exemplar ist aus dem Jahre 1940. Hersteller ist die Firma Dräger. Leider wurde zum Karton der falsche Deckel und die falsche Gebrauchsanweisung geliefert. Nichtsdestoweniger ein schönes Exemplar.


Vor dem Ersteigern wusste ich leider nicht, dass dem Karton der falsche Deckel und eine falsche Gebrauchsanweisung beilag.  Die falsche Gebrauchsanweisung hätte ich theoretisch noch den Artikelbildern entnehmen können, aber vom Deckel wurde nichts erwähnt. Nach Erhalt musste ich feststellen, dass auf dem Kartondeckel wie schon bei der Männergröße ein "M" eingeprägt war. Die Gebrauchsanweisung ist leider für eine "VM 37". Der Unterschied ist vor allem, dass die "VM 37" weiter über den Kopf ragt als die "VM 40".


Schon auf den ersten Blick erkennt man, dass diese Gasmaske kleiner ist als die Männergröße. Die Klarscheiben haben dennoch dieselbe Größe. Auf der Papphalterung ist ein "K" eingeprägt. Es ist auch zusätzlich noch die Ventilhülle vorhanden. Auf dem Filtereinsatz ist ein "RL1-38/6" eingeprägt. Diese Nummer steht für einen Filtereinsatz von Dräger.


Auf der linken Seite ist noch schwach der WaA-Stempel erkennbar. Der Abnahmestempel des Heereswaffenamtes trägt die Nummer 533. Sie ist dem Hersteller Dräger zugeordnet. 


Auf den Klarscheiben kann man das Produktionsjahr feststellen: 1940. Von innen ist die Schrift lesbar, somit ist die Klarscheibe richtig eingelegt.


Auf dem Mundstück ist die Bezeichnung "RL1-39/87" sowie ein "K" zu lesen. Diese Nummer steht für eine Volksgasmaske de Herstellers Dräger in grün im VM-Karton. Der Buchstabe "K" steht wieder für "Kindergröße"

Noch zwei Bilder zum Größenvergleich zwischen der Männergröße und der Kindergröße. Einmal mit Filter, einmal ohne:





Auch heute noch ist Dräger ein aktives Unternehmen, welches als führendes Unternehmen in der Medizin- und Sicherheitstechnik tätig ist. Es ist eines von vielen Unternehmen, die den Wirtschaftszusammenbruch  nach dem Krieg überstanden haben und gewachsen sind.

Montag, 18. November 2013

Wartezeitüberbrückung: Flakpanzer 38(t) "Gepard"

Wie im letzten Post erwähnt, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich die Maskierfolie für die Ju kaufen soll oder ob ich die Klarsichtteile anderweitig abklebe. Das Klarsichtteil auf der Unterseite des rechten Flügels, das ich versehentlich übermalt hatte, habe ich mit Verdünner wieder frei bekommen. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass das Klarsichtteil dadurch etwas zerkratzt und trüb wurde. Das sollte mit der Pilotenkanzel und den Passagierraumfenster natürlich nicht passieren. Die ganzen einzelnen Flächen mit Tesafilm oder anderem Klebeband abzukleben hatte ich dann aber auch keine Lust, deswegen habe ich mir kurzerhand die Maskierfolie im Internet bestellt. Da diese leider nicht auf Lager war, muss ich nun die längere Lieferzeit in Kauf nehmen. Zwar hatte ich noch ein paar Kleinigkeiten an der Ju durchgeführt, doch dann wollte ich nicht so lange untätig bleiben und auf die Maskierfolie warten. Um die Wartezeit zu überbrücken habe ich mich entschlossen mit einem neuen Modell anzufangen. Die Wahl fiel auf den Flakpanzer 38(t) "Gepard" in 1:35.


Die ersten Schritte gehen wie immer schnell von der Hand. Die ersten Teile zusammenkleben, vielleicht schon die ersten ein zwei Details anmalen, bevor es weiter geht. So auch hier beim Gepard.


Angefangen hatte ich mit der Wanne und dem Fahrerraum mit Getriebe Antriebswelle etc. Danach kam der hintere Bereich dran. Wie so oft habe ich mich nicht streng an die Bauanleitung gehalten, was die Arbeitsschritte anging. Nach einer gewissen Zeit entwickelt jeder seinen eigenen Stil, wie er die Modelle zusammenbaut und bemalt. Bei mir ist es so, dass ich das Grundgerüst, welches später grundiert wird weitestgehend zusammenbaue und nur die Details weglasse.


Da der Fahrerraum weiß grundiert werden muss und danach die Wannenabdeckung drauf kommt, habe ich hier mit dem zusammenbauen aufgehört. Der nächste Schritt wird sein, den Innenraum zu grundieren und etwas zu altern. Danach kann es mit zusammenkleben weiter gehen. Die nächste Entscheidung muss dann getroffen werden, wenn die zwei Alternativen gegenüber stehen, das Fahrzeug geöffnet oder geschlossen darzustellen. Wahrscheinlich wird man hier später nur sehr wenig vom weißen Fahrerraum sehen.

Montag, 4. November 2013

Tante Ju - Bis zur Grundierung und noch viel weiter

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich den letzten Beitrag im Blog veröffentlicht habe. Ich hätte zwar einen weiteren Beitrag zur Original 2. WK Reihe fertig gehabt, allerdings hatte ich in meinem letzten Beitrag dazu geschrieben, dass der nächste wieder ein Beitrag zum Modellbau, zum eigentlichen Thema dieses Blogs sein wird.
Mehr als drei Monate sind vergangen, seit ich die Recherche zu meinem aktuellen Projekt, der JU-52 auch bekannt als "Tante Ju" in der Olympia-Version von 1936, vorgestellt habe. Mittlerweile hat sich bereits viel am Modell getan:

Der Passagier- und Pilotenraum war eigentlich bereits seit mehr als einem Monat fertig und ich wollte dazu ein eigenes kleines Update veröffentlichen, aber irgendwie hat sich dann alles verzögert... Daher nun der komplette Fortschritt im Ganzen.


Angefangen hatte ich mit dem Innenleben, mit dem ich mir so viel Mühe gemacht hatte. Da der Spritzguss für den Innenraum kleine Fehler hatte, hab ich diesen mit Paste ausgebessert. Danach waren das Cockpit und die Sitze dran. Für die Sitze habe ich  "84 Leder" von Revell verwendet. Nachteil an der ganzen Arbeit: Nach Einbau bleibt nicht mehr viel davon zu sehen. Durch die kleinen Fenster wird man nicht viel erkennen können.


Die zwei Hälften des Flugzeugrumpfs waren schnell zusammengeklebt und entgratet. Den Innenraum habe ich vorsichtshalber vorher schon weiß grundiert. Zuerst wollte ich das Cockpit und die Fensterschreiben später einkleben und zuerst den gesamten Rumpf zusammenbauen und grundieren. 


Ich habe mich aus welchen Gründen auch immer dann doch anders entschieden. Nach Einsetzen und Einkleben des Cockpits habe ich die Tragflächen sowie Seiten- und Höhenruder angeklebt. Die meisten Teile haben bis hierher gut zusammengepasst und mussten wenig angepasst werden. Etwas Probleme hatte mir hier das Spornrad gemacht.


Nach Einsetzen der Mittelplatte war das Flugzeug von unten schon komplett geschlossen und so war das gesamte Flugzeug zum Großteil schon zusammengebaut. Nun ging es an die Kleinteile, das Fahrwerk und die Motoren. Bevor das Oberteil geschlossen war, habe ich die Fensterflächen eingebaut.


Als ich die kleinen zerbrechlichen Teile angeklebt hab, hatte ich aus Erfahrung die Befürchtung, dass diese beim Weiterbauen recht schnell wieder abbrechen, -fallen, -gebogen etc. würden. Meine Befürchtung hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Das eine oder andere musste ich zwar wieder gerade biegen, aber verloren (wie damals beim Panther und beim Königstiger) habe ich keine. Nachdem der gesamte Rumpf bis auf die Radaufhängung fertig war, habe ich mit den Motoren angefangen.


Meistens habe ich mich nur kurz mit dem Weiterbauen beschäftigt. Mal hier etwas angeklebt, mal da etwas bemalt. Bei der Radaufhängung war ich mir nicht sicher, wie diese ausgesehen hatte. Auf den Illustrationen der Verpackung und aus der Bauanleitung konnte man das nicht entnehmen, also musste ich mir anders behelfen. Zwar hatte ich bald im Internet gute Originalbilder zum Fahrwerk gefunden, aber der glückliche Umstand, dass ein Bekannter Bilder bei der Flugschow auf der Hahnweide gemacht hatte, fürhrte dazu, dass ich etliche farbige Detailaufnahmen bekommen konnte. Diese habe ich lieber verwendet und mich daran orientiert. Nachdem die Radaufhängung angeklebt war, ging alles recht schnell. Die Einzelteile der Motoren waren zusammengeklebt und die Propeller beweglich montiert. Zur Grundierung mussten somit nur noch die durchsichtigen Teile abgeklebt werden.


Die Klarsichtteile habe ich provisorisch mit Tesafilm abgeklebt, damit ich den Großteil des Flugzeugs endlich grundieren konnte. Die zwei Streifen Tesa rechts und links waren schnell angeklebt. Auch die drei kleinen Streifen über die Pilotenkanzel waren schnell befestigt. Nach Grundieren habe ich allerdings festgestellt, dass ich das kleine runde Klarsichtteil auf der rechten Flügelunterseite vergessen hatte abzukleben. Hier muss nun das Messer oder eine Feile her, um das Teil wieder frei zu kriegen.


Für die Grundierung habe ich "99 Aluminium" auf Wasserbasis von Revell verwendet. Diese mit Wasser etwa 4:1 wie auf der Anleitung beschrieben verdünnt und in die Pistole gefüllt war flüssig genug zum Sprühen. Als Aufsatz hatte ich die weiße Nadel verwendet. Eigentlich hatte ich bisher noch nicht viele positive Erfahrungen mit der Airbrush gemacht (ich hatte sie auch selten benutzt seit dem Kauf), aber dieses Mal verlief alles ohne Probleme. Die Farbe war dünnflüssig genug, obwohl ich nächstes Mal noch etwas mehr Wasser zum Verdünnen nehmen könnte. Einzig das Grundieren aller Stellen zu ermöglichen ohne die frische Farbe zu berühren war etwas schwierig. Hier muss ich mir für das nächste Modell noch etwas einfallen lassen.
Meine Überlegung war, die noch ungrundierten Flächen nachträglich mit Pinsel zu bemalen. Allerdings habe ich nun die Befürchtung, dass man den Unterschied bzw. den Übergang zwischen gesprühter und gepinselter Grundierung sehen wird. Daher hatte ich die Idee im Internet nach Maskierfolie zu suchen und bin auch fündig geworden. Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich die Fenster nicht doch lieber mit dieser Maskierfolie abkleben und dann nochmal diese Stellen mit der Airbrush übermalen soll. Mehr dazu und weitere Infos zum Baufortschritt gibts dieses Mal hoffentlich schneller.

Freitag, 26. Juli 2013

Original 2. WK: Volksgasmaske VM 40 Männergröße [Auer] (1942)

Bevor ich ein neues Update zur Tante Ju veröffentlichen wollte (das Innenleben ist fast fertig), wollte ich noch einen weiteren Gegenstand aus meiner "Original 2. WK"-Sammlung vorstellen. Es ist eine Volksgasmaske VM 40 in Männergröße. Dieses Exemplar ist aus dem Jahre 1942. Hersteller ist das Unternehmen Auer.


Auf dem Kartondeckel sind die Buchstaben "VM" für Volksgasmaske, sowie ein "M" für Männergröße eingraviert. Darunter steht die Bezeichnung "RL1-39/86", welche für eine schwarze oder grüne Volksgasmaske VM40 im Karton steht. Ganz unten der Satz "Vertrieb gemäß §8 Luftschutzgesetz genehmigt".


Im Karton liegt die Gasmaske in einer Haltevorrichtung, dem Spannteil, zusammen mit der Gebrauchsanweisung und einem roten Hinweiszettel. Rechts unten ist wieder ein "M" eingeprägt. Die Ventilhülle für das Ausatemventil ist leider nicht mehr vorhanden. Auf dem Hinweiszettel ist zu lesen, wie die neue Volksgasmaske mit Gummibändern anzulegen ist.


Die Gebrauchsanweisung enthält eine Beschreibung der einzelnen Bauteile der Gasmaske, Informationen und Vorgehen zum Auswählen, Fertigmachen, Aufsetzen, Dichtprüfung, Absetzen, Reinigen, Verpacken, Pflege und Behandlung, Lagerung, Auswechseln der Klarscheiben, Tragen in Bereitschaft und Tragtasche.


Auf der Klarscheibe kann man von innen lesen, dass sie 1942 hergestellt ist. Ebenso kann man den Hersteller Auer ablesen. Was die letzte fünfstellige Nummer bedeutet weiß ich nicht. Da die Schrift von innen zu lesen ist, ist die Klarscheibe richtig eingesetzt.


Auf der rechten Seite befindet sich der gut leserliche Abnahmestempel des Heereswaffenamtes. Die Nummer WaA 104 steht für das Unternehmen Auer.


Auf dem Anschlussstück ist ebenfalls die Markierung "M" zu sehen. Oben steht die Bezeichnung "RL1-39/86" wie schon auf dem Kartondeckel. Man kann schön den Dichtring und das Einatme-Ventilplättchen mit dem Saugring sehen,


Auf dem Filtereinsatz sind ebenfalls verschiedene Nummern und Bezeichnungen sowie ein Abnahmestempel aufgedruckt bzw. gestempelt. Die Bezeichnung "RL1-38/4" steht für einen Filtereinsatz des Unternehmens Auer.


Die Gasmaske ist trotz ihres Alters noch in einem sehr guten Zustand und passt sich leicht an die Konturen eines Gesichtes an. Da kommt der letzte Satz auf der Gebrauchsanweisung in Hinsicht auf die Pflege zum Tragen:


Donnerstag, 18. Juli 2013

Aktualisierung Sammlerobjekte: Fahrzeug-Verbandkasten der Wehrmacht (1938?)

Wieder stelle ich ein weiteres Objekt aus meiner Sammlung vor: Ein Fahrzeug-Verbandkasten der Wehrmacht. Es ist keine Jahreszahl im Inhaltsverzeichnis abgedruckt. Die ersten Verbandkasten dieser Art mit einem Datum habe ich von 1939 gesehen.


Gestempelt ist der Verbandkasten mit dem WaA 300 Stempel. Nach kurzer Recherche wurde dieser von mehreren Produktionsbetrieben zu unterschiedlichen Zeiten benutzt:

  • Moritz Stecher: Magazintaschen, Sättel (1942)
  • Meinel-Scholer: Zielvisiere für Gewehrgranaten, Leuchtpistolen (?)
  • F. u K. Voegels: Lederwaren (1937)
  • EFG: Besteck (1939)
  • Otto Reichel: Waffentaschen (1939-41; 1943)
  • AEG: Eierhandgranate (1941)
  • F. A. Anker & Sohn: Zubehörkisten (1942)

Lederwaren und Verbandkasten passen nun nicht wirklich zusammen, ebensowenig wie Besteck oder Handgranaten. Deswegen bin ich mir noch unschlüssig, ob die Liste, die ich im Netz gefunden habe, nicht unvollständig ist. Der einzige Betrieb, der dem noch am nächsten kommt ist der zuletzt genannte: F. A. Anker & Sohn aus Jöhstadt in Sachsen. Bisher habe ich noch keine weiterführenden Informationen zu diesem Betrieb im Internet gefunden. Daher bleibt die Herkunft erst einmal ungeklärt.


Neben dem Abnahmestempel befindet sich auch ein Firmenstempel, wie ich meine. Dieser könnte mir bei der Identifizierung weiterhelfen. Leider konnte ich diesen bisher noch nicht zuordnen. Der Verbandkasten an sicht scheint eine rote Grundierung unter der grünen Farbe zu haben. Ich meine irgendwann mal gesehen zu haben, dass auch Automobile, z.B. der Kübelwagen eine rote Grundierung vor dem endgültigen Aufbringen der Farbe erhalten haben. Ob das mit der Tatsache zusammen passt, dass es ein Verbandkasten für Fahrzeuge gewesen sein soll, ist noch unklar. Er weist nur sehr wenige Roststellen auf.


Im Inneren ist er mit Holz verkleidet, das mit Nieten am Metall befestigt ist. Der Tragegriff und die Kistenverschlüsse sind sorgsam ausgespart. Zusätzlich ist er in zwei unterschiedlich große Fächer unterteilt. Wofür genau die Unterteilung vorhanden ist weiß ich nicht.


Im Inhaltsverzeichnis wird das Inventar aufgeführt und Hinweise sowie Tipps zum Verarzten von Wunden gegeben.


Die Scharniere und Verschlüsse funktionieren problemlos. Ein weiteres Zeichen für das ältere Produktionsdatum ist die Frakturschrift. Diese wurde oft bei offiziellen Dokumenten verwendet. Später hingegen wurde die gebrochene Schriftart durch Antiqua ersetzt. In neueren Verbandkästen ist deshalb ein "lesbareres" Inhaltsverzeichnis zu finden.

Sonntag, 7. Juli 2013

Tante Ju - Die Recherche

Nach Abschluss des Königtigers habe ich mich an mein nächstes Projekt gewagt. Die Junkers Ju 52/3m. Dazu hatte ich im Internet wie berichtet Abziehbilder der Olympia-Maschine von 1936 gefunden.


Nun hatte ich den Bausatz ausgepackt und habe mich an die ersten Teile gewagt. Musste aber schnell feststellen, dass es verschiedene Versionen dieses Modells gegeben hat. Hätte ich eigentlich erahnen können. Also habe ich meine Arbeiten erst einmal unterbrochen und mich wieder in die unendlichen Weiten des Netzes begeben um weitere Informationen zu bekommen.


Als erstes fing ich damit an gezielt nach Bildern der Olympia-Maschine von 1936 zu suchen, musste aber feststellen, dass diese sehr schwer zu finden waren. Nach einer Weile hatte ich dann mein erstes Ergebnis. Eine Gruppe Ju 52/3m auf dem Berliner Flughafen Tempelhof. Darunter auch die Olympia-Version.

Urheberrecht unbekannt. Dient lediglich der Recherche.

Kurze Zeit später wurde ich wieder fündig. Dieses Mal fand ich eine Backbord-Nahaufnahme der Olympia-Maschine. Mit dieser Nahaufnahme konnte ich schon viel anfangen und verifizieren, welche Teile angebaut werden sollten und welche nicht.

Urheberrecht unbekannt. Dient lediglich der Recherche.
Wenig später fand ich dasselbe Geschwader Ju 52/3m auf Berlin Tempelhof aus einer anderen Perspektive. Leider kann man auf diesem Foto nicht viel erkennen, weswegen es für meine Recherche nicht in Frage kommt.
Zu guter Letzt habe ich noch ein Bild einer Ju 52/3m dieses Typs in Farbe gefunden. Dieses Foto werde ich als Anhaltspunkt für die Farbgebung benutzen. Die Farben sind in der Anleitung zwar vorgegeben, weichen ab und zu aber vom Original ab.

Urheberrecht unbekannt. Dient lediglich der Recherche.

Nachdem ich genügend Bilder gefunden hatte - mehr gab die google Bildersuche auch nicht mehr her - machte ich mich daran etwas mehr über die Geschichte der Ju 52 an sich zu erfahren (Wikipedia lässt grüßen).

Die dreimotorige Ju 52/3m ging aus der einmotorigen Frachtmaschine hervor. Ursprünglich sollte die dreimotorige Version nicht gebaut werden. Die Ju 52/1m wurde 1930 entwickelt um Gebiete mit unterentwickelter Infrastruktur zu versorgen. Es wurde Wert auf geringen Wartungsaufwand gelegt. Zusätzlich konnte sie ohne große Umstände in ein Kriegsflugzeug umgebaut werden. Zum Beispiel konnte in die Hecktüre ein MG-Stand eingebaut werden und das getrennte Fahrwerk erlaubte die Aufhängung von Bomben. Diese Planungsmaßnahmen machten sich bezahlt, als Junkers 1933 den Auftrag über 430 Behelfsbomber bekam.

Die Zivilmaschine bot Platz für 15 Passagiere sowie zwei Notsitze. Mit den patentierten Junkers-Doppelflügeln, welche auf den oberen Bildern gut zu sehen sind, konnte nicht nur Auftrieb gewonnen sondern auch gesteuert werden. Durch den Luftspalt erhöhte sich zwar der Luftwiderstand, erhöhte auf der anderen Seite das Langsamflugverhalten. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Wellblechbeplankung. Insgesamt wurden 4.800 Maschinen dieses Typs hergestellt. Mehr als ein Drittel davon vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Die Ju 52/3m wurde schnell zum zuverlässigsten Standard-Flugzeug der Lufthansa. 1938 wurden etwa 75 % des gesamten Luftverkehrs mit ihr ausgeführt.

Sonntag, 30. Juni 2013

Aktualisierung Sammlerobjekte: Die Deutsche Wehrmacht (1936)

Als zweites Objekt möchte ich euch ein weiteres Buch aus meinem Besitz vorstellen. Es ist ein Sammelalbum vom Cigaretten-Bilderdienst Dresden-A.5, der gleichzeitig auch Herausgeber ist und trägt den Titel "Die Deutsche Wehrmacht".

Cigaretten-Bilderdienst Dresden-A.5 (1936): Die Deutsche Wehrmacht, Cigaretten-Bilderdienst Dresden-A.5, Dresden

Es beinhaltet zwei Farbtafeln mit Abbildungen von Fahnen und Uniformen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegsmarine. Der Hauptteil des Buches besteht aus 270 farbigen Stickern, die jeweils mit einer Bildunterschrift und einer kleinen Erklärung zum Bild versehen sind.

Die ersten Seiten beinhalten Informationen über das Wehrgesetz vom 21. März 1935 mit Angaben über die Wehrpflicht, den aktiven Wehrdienst und die Anforderungen zum Eintritt in die Wehrmacht. Die einzelnen Einleitungstexte zu den Wehrteilen bieten Informationen über Entstehungsgeschichte, Gliederung, besonderen Eintrittsbestimmungen und Informationen zu Laufbahnen.

Der Sammelbildabschnitt des Heeres ist unterteilt in folgende Kategorien:
  • Führung - Fahnen - Tradition
  • Der Rekrut
  • Kasernenleben
  • Ausbildung
  • Die Infanterie
  • Die Kavallerie
  • Die Artillerie
  • Pionierdienst
  • Nachrichtendienst
  • Gebirgstruppen
  • Kraftfahrtruppen-Motorisierung und
  • Übung und Manöver

Der  Sammelbildabschnitt der Kriegsmarine ist unterteilt in folgende Kategorien:
  • Führung - Tradition - Parade
  • Unsere Kriegsschiffe
  • Seemansdienst und -leben
  • Schiffs-Artillerie
  • Torpedo und Torpedoboot und
  • Sonderausbildung

Der Sammelbildabschnitt der Luftwaffe ist unterteilt in folgende Kategorien:
  • Bodendienst
  • Aufklärungsflieger
  • Kampfflieger
  • Jagdflieger
  • Seeflieger
  • Flakartillerie
  • Luftnachrichtentruppe und
  • Gedenktage der Luftwaffe

Samstag, 29. Juni 2013

Neue Seite "Original 2. WK"

Heute möchte ich eine neue Seite auf meinem Blog einführen: Auf der Seite mit dem Titel "Original 2. WK" wollte ich verschiedene Dokumente und Objekte aus meiner privaten Sammlung zum Thema 2. Weltkrieg vorstellen. Nach und nach werde ich bereits vorhandene Objekte und Neuerwerbungen dort auflisten.


von Wedel; Hansen (1940): Die Soldaten des Führers im Felde, II. Band: Der Krieg im Westen, Raumbild-Verlag Otto Schönstein K.-G., München


Als erstes Objekt möchte ich euch ein Buch aus der Reihe des Raumbild-Verlags vorstellen. Es trägt den Titel "Die Soldaten des Führers im Felde, II. Band: Der Krieg im Westen" und wurde von Oberstleutnant des Generalstabes Hasso von Wedel Abteilungschef  im Oberkommando der Wehrmacht und Reichsamtsleiter Henrich Hansen Reichspressestelle der NSDAP herausgegeben.



 
Das Buch umfasst  80 Seiten, enthält acht sogenannte "Farbtafeln", die man heutzutage als Bilder bezeichnen würde und 100 Raumbilder. Der Einband besteht aus leichtem Holz und hat für die Aufbewahrung der Raumbild-Brille und der Raumbilder im vorderen Einband zwei und im hinteren drei Fächer. Die Raumbilder sind zu jeweils 25 Stück auf vier Fächer aufgeteilt. Der Text ist in der typischen Frakturschrift der damaligen Zeit gedruckt.




Mithilfe der Raumbild-Brille können die Bilder mit einem 3D-Effekt angesehen werden. Dazu muss die Brille wie in dem GIF oben zu sehen ist ausgeklappt werden. Zur Betrachtung der Bilder müssen diese nur noch in die vorgesehene Halterung eingesteckt werden und durch die Brillengläser geschaut werden. Durch vergrößern oder verkleinern des Abstandes zwischen Brillengläsern und dem zu betrachtenden Bild wird die Schärfe eingestellt. Ein Raumbild zeigt zweimal dasselbe Motiv etwas versetzt. Durch die Vergrößerungsgläser der Brille werden beide übereinandergeschoben und vom Auge als dreidimensional wahrgenommen.




Die Schreibweise kann sicherlich jeder erahnen. Sie ist sehr nationalistisch und herausfordernd. Schon die erste Seite der Einleitung entlockt einem Kopfschütteln. Bereits in der Einleitung "Einklang" befinden sich diffamierende Äußerungen über Juden und abschätzige Bewertungen über die Feinde des Deutschen Reiches. Den Großteil des Buches habe ich übersprungen. Es behandelt wie im Inhaltsverzeichnis angegeben die Kämpfe in Holland, Belgien und Frankreich und schließt mit den Worten: "Es bleibt nur noch ein Feind: England!". Im Ausklang ist die Rede von einem letzten Gegner, einem neuen Europa und dem wahren Großdeutschland sowie dem deutschen Frontsoldaten als Symbol für Hingabe, Treue und Leistung, der in die Geschichtsbücher eingehen und bei einem Blick in diese unübersehbar sein wird.